1. Namen, Daten Fakten
Elling-Consulting ist eine kommunikationspsychologische Beratungsfirma in Hamburg und unterstützt seit über 15 Jahren Teams und ihre Führungskräfte durch Schulung und Moderation bei Veränderungsprozessen.
Um diese Unterstützung effektiver zu gestalten, haben wir in enger Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg das diagnostische Instrument SAG für die Praxis immer weiter angepasst. Wir möchten, dass viele Berater und Führungskräfte das Instrument nutzen.
Soziale Architektur von Gruppen
Der Name stammt von Prof. Alexander Redlich. Er vergleich eine Gruppe mit einem Gebäude und möchte mit dem Verfahren den Anwender Ermöglichen der Architekten seines analysierten Teams zu sein.
Mit SAG können Teams und deren Führung durch gegenseitiges Feedback leistungsfähig und kooperativer gestaltet werden.
2. Der wissenschaftliche Hintergrund von SAG
Worauf basiert dieses Tool?
SAG basiert auf der Theorie der „Sozialen Architektur von Gruppen“ (SAG), die Dr. Alexander Redlich in den 70er Jahren an der Uni Hamburg entwickelt hat. Seitdem wurde SAG in zahlreiche Forschungsarbeiten weiter entwickelt.
Welchen wissenschaftlichen Hintergrund hat SAG?
Ausgangspunkt für die Entwicklung von SAG waren verschiedene Verfahren zur Analyse von Gruppendynamik. Beispielsweise SYMLOG – Eine Methode von Bales & Cohen (1982). SYMLOG bedeutet “A System for the Multiple Level Observation of Groups” und ist das Ergebnis von 40 Jahren Kleingruppenforschung an der Harvard University. Es stellt eine sozialpsychologische Feldtheorie dar, die unterschiedliche theoretische Ansätze integriert, z.B. die Feldtheorie von Lewin (1951), den symbolischen Interaktionismus (Cooley, 1926, Mead, 1934), tiefenpsychologische Konzepte (Freud, 1900, 1933) und Psychodrama (Moreno, 1953).
Das Besondere an dieser Methode ist, dass in einer einzigen Abbildung die Dynamik der individuellen Persönlichkeiten der Gruppenmitglieder und die Dynamik der ganzen Gruppe dargestellt und analysiert werden kann.
Redlich, Elling u.a. habe diese Methode weiterentwickelt und mit Konzepten der humanistischen Psychologie ergänzt. In SAG ist der ursprünglich dreidimensionale SYMLOG Raum z.B. auf fünf Dimensionen erweitert worden.
Die praktische Anwendung von SAG wurde in vielen Forschungsarbeiten belegt. So gibt es Untersuchungen zu:
- Beratung mit dem inneren Team und der SAG (H. Tönsing)
- Coaching von Führungskräften durch den Vergleich vom Selbstbild / Wunschbild und Idealbild (C. Schönefeld)
- Kulturvergleich im Führungsverhalten von deutschen und bulgarischen Managern (J. Kapitanova)
- Vergleich von SAG-Einzelsichtdiagrammen und Mittelwertsdiagrammen (F. Lemmerbrook)
- Entwicklung und Einsatz in unterschiedlichen Praxisfeldern einer Auswertungssoftware für SAG-Fragebögen (Elling)
- Optimization of project team work by the team diagnosis tool „Social Architectur of Group“ (Maslennikova, 2011)
Was ist bei SAG anders als bei anderen Diagnostikverfahren?
Im SAG System gibt es 5 Dimensionen, um menschliches Verhalten in seiner vollen Vielfalt darzustellen. Ein Maler braucht drei Grundfarben sowie schwarz und weiß, um sich in Millionen von Farbnuancen auszudrücken. Somit können wir mit Hilfe der SAG-Diagramme in einem Bild das komplexe Verhalten von Menschen darstellen.
Durch mehrfache Messungen kann SAG einen „Film der Teamentwicklung“ abbilden, während andere Diagnose-Instrumente (z.B. Belbin, MBTI, Identity Compass, SF34) eine Momentaufnahme zeigen.
SAG basiert auf konkretem beobachteten Verhalten und verzichtet auf eine Typisierung von Personen. Obwohl auch wir von zu Grunde liegenden Persönlichkeitsstrukturen ausgehen, gehen wir davon aus, dass Menschen sich in unterschiedlichen Situationen nicht nur gemäß ihrer Persönlichkeit verhalten, sondern, dass individuelles Verhalten stark von der Umwelt und anderen Gruppenmitgliedern aktiv beeinflusst wird. Der SAG „Raum“ stellt eine Systematisierung des Verhaltens der in unserer Alltagssprache vorhandene Beurteilungs- und Erlebnisaspekte her. Grundlage für die Konstruktion eines SAG Diagramms ist die Beobachtung des individuellen Verhaltens in der sozialen Interaktion. Für die analytische Diagnostik steht damit sowohl ein intrapersonaler als auch ein interpersonaler Bezugspunkt zur Verfügung.
Welche Hypothesen kann ich mit SAG prüfen?
Auf der Basis eines typischen SAG Bildes, kann man z.B. folgende Aussagen zum Team treffen, die als Gesprächsgrundlage für weitere Schritte dienen sollen:
- Wie wird jede Person im Vergleich zu den anderen im Verhalten wahrgenommen?
(Selbstbild-Fremdbild-Vergleich) - Wie sind die Rollen im Team (optimal) verteilt?
- Welches Führungsverhalten wird von der Führungskraft gelebt? (Autoritär, Kooperativ, Chaotisch-kreativ, Führungslücke etc.)
- Wie ist die Macht/ Aktivität im Team verteilt? (Konkurrenzkämpfe/ fruchtbarer Wettbewerb?)
- Wie wird das Vermittlungspotential genutzt?
(Zu viel Vermittlung = Friedhöflichkeit oder zu wenig = Aggressive Zerfleischung) - Wie wird mit Aussteigern umgegangen? (Ausgrenzung/ Innere Kündigung/ Sündenbock etc.)
- Welches Verhalten ist erlaubt bzw. verboten – Welche Personen bewegen sich außerhalb der Gruppennorm? Welche Normen/ Kulturen und Werte sind in der Gruppe wichtig?
- Wie erleben die Teammitglieder ihre gegenseitigen Kooperationen?
- Welche Werte, Persönlichkeitsstile und tiefer verborgenden Grundbedürfnisse verfolgen die Teamitglieder
- Wo gibt es Konfliktherde? Welches (ungenutztes) Potential hat das Team?
Darüber hinaus werden „harte Fakten“ abgefragt, die Auskunft zu typischen „Gesundheitsindikatoren“ von Teams geben, wie etwa zur Zufriedenheit mit Leistungsfähigkeit, Qualifikation, Abnehmersicht, Produktivität Teamleitung, Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen etc.
Welche Ergebnisse liefert mir SAG?
SAG gibt Hinweise auf Teamkonstellationen, die auf den ersten Blick nicht sofort erkannt werden, sondern möglicherweise in der Latenz liegen. SAG kann sowohl genau das bestätigen, was sie immer schon vermutet haben (Verifikation) oder aber auch völlig Überraschendes zu Tage fördern (Falsifikation oder Sensation). Immer jedoch sind die Ergebnisse mit dem „gesunden Menschenverstand“ kompatibel.
Die besondere Stärke von SAG liegt in der Strukturiertheit des Vorgehens. Jeder Hinweis für sich genommen, lässt sich schnell nachvollziehen. Doch jeder Berater hat seinen „blinden Fleck“ und übersieht einzelne Punkte in seiner Diagnose – so wie ein Tischler an einem Haus sich auf die Holzreparaturen stürzt, und ein Maurer erst einmal die Steinsubstanz prüft. SAG prüft die typischen Schwachstellen von Teams (deren Bausubstanz), an denen erfahrungsgemäß Teams „zerbrechen“ könnten, wenn man nicht rechtzeitig interveniert und stellt (ungenutztes) Potential dar.
3. Anwendung
Der Einsatz von SAG ist für alle Professionals sinnvoll, die Teams führen bzw. mit oder in Teams arbeiten. Im engeren Sinne können drei Personengruppen explizit genannt werden:
- Führungskräfte, Vorgesetzte, Teamleiter, Projektleiter, Lehrer, etc
- Personalentwickler, Trainer
- Interne und externe Team-Berater/innen
Für die beiden ersten Personengruppen wird SAG von einem zertifizierten Supervisor bereitgestellt, mit dem der Einsatz besprochen wird.
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SAG kann grundsätzlich von jedem sofort eingesetzt werden. Die Auswertung wird zentral über die Online-Plattform www.sag-online.com durchgeführt.
Die Diagnose und Beratung wird von geschulten und zertifizierten SAG-Beratern durchgeführt (siehe à 3.4 ff. Lizenzierung).
Für den SAG-Berater ist SAG eine Diagnoseinstrument wie für einen Arzt z.B. eine Röntgenuntersuchung.
Der SAG-Berater erhält von uns (quasi die zuständigen Fachärzte) eine spezifische Auswertung oder kann eine komplette Befragung inkl. verschiedener Auswertung über seinen eigenen passwortgesützten SAG-Online.com Admin-Zugang selber verwalten. Die Auswertungen kann er mit seinem Kunden besprechen und das weitere Vorgehen mit ihm festlegen.
SAG kann in einer Vielzahl von Situationen zu neuen Erkenntnissen führen, siehe auch 2.2.
Im engeren Sinn können 4 Anwendungsfelder genannt werden, die immer wieder vorkommen:
- Coaching von Führungskräften: Mit Hilfe der Auswertung eines Fragebogens bespricht der Berater die subjektive Sicht, und leitet Entwicklungsthemen für den weiteren Coachingprozess ab. So kann beispielsweise verglichen werden, welchen Führungsstil die Teamleitung vertritt und welchen sie gerne vertreten möchte (Selbstbild-Wunschbild-Vergleich).
- Feedback : die subjektive Sichtweise eines einzelnen kann durch den Vergleich mit weiteren Beurteilungen (Mitarbeiter/ Beobachter etc.) abgeglichen werden. Ein solches Selbstbild-Fremdbild-Diagramm, macht den sozialen Vergleich möglich. Aufgrund der Stellung des Kreises im SAG-Diagramm lassen sich Persönlichkeitstendenzen, Teamverhalten, Rollenmuster und Werteorientierungen ableiten.
- Teambildung: Mit Hilfe eines Durchschnittsdiagramms, welches aus den Mittelwerten der gegenseitigen Beurteilungen vieler Teammitgliedern errechnet wird, können die Aussagen genutzt werden, um mögliche Kooperationskrisen noch während der Flitterwochen zu planen – solange die Kooperationen noch gut sind! So kann die personelle Zusammensetzung eines neuen Teams den Aufgaben entsprechend zusammengesetzt werden, bzw. der Teamfindungsprozess beschleunigt werden.
- Teamentwicklung / Konfliktberatung: So wie man regelmäßig zum Zahnarzt zur Zahnpflege geht, sollte man auch regelmäßig sein Team pflegen und entwickeln, um das Potential der Mitglieder optimal zu nutzen. Je regelmäßiger eine Teampflege durchgeführt wird, desto geringer ist der Aufwand für Korrekturen/ Interventionen.
Brachliegende Fähigkeiten, unterdrückte Konflikte etc. wirken wie Karies: Sie führen zu „Teamschmerzen“ – Wenn es erst soweit gekommen ist, dass ein Konflikt „akut“ oder „chronifiziert“ ist, dann lohnt der Blick mit einem: SAG-Durchschnittsdiagramm auf die Gruppendynamik (Röntgenaufnahme), um die dringendsten Entwicklungsfelder / Konfliktthemen ausfindig zu machen. Denn so können im Vorfelde eines Teamentwicklungsworkshops Zeit und Nerven geschont werden.
Welchen Vorteil habe ich von dem SAG Berater-Online-Zugang?
Als zertifizierter Berater erhalten Sie einen eigenen passwortgeschützten SAG-Online Zugang.
Damit können Sie von überall aus Teambefragungen per Email veranlassen, jederzeit den Befragungsstatus überwachen (wer hat bereits wie viel Seiten ausgefüllt), Erinnerungsmails versenden, (Zwischen-)Ergebnisse anzeigen oder die komplette Team-Auswertung ausdrucken.
Was ist gegenüber SAG 1.0 oder SAG 2.0 am neuen SAG 3.0 besser?
SAG 1.0 ist seit dem Jahre 2000 unsere erste online gestützte Auswertungssoftware, die mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Durch immer neue Browser (IE, CROME etc.) ist diese Software zu langsam und unsicher geworden.
Mit SAG 2.0 (2010) kann man einen einzigen SAG-Fragebogen online ausfüllen, und erhält am Ende automatisch eine SAG-Auswertung desselben Fragebogens. Die Daten der Befragung werden jedoch weder gespeichert, noch lassen sich komplette Teambefragungen damit durchführen.
Mit der im Jahre 2012 programmierten SAG 3.0 Version haben wir in HTML5 folgendes verbessern können:
- 10-fach schnellere Performance gegenüber SAG 1.0 sowohl für die Verwaltung von Befragungen aber auch für die Befragungsteilnehmer selbst.
- Sicherer: Passwortgeschützter Zugang, geschützter Server, modernste Programmiersprache.
- Teambefragungen lassen sich nun noch bequemer und viel komplexer (Optionen) verwalten
- Unbegrenzt viele Teilnehmer können gleichzeitig an einer Befragung teilnehmen
- Verschiedene Fragebogen-Fassungen (Kurzversion, Langversion, englische, deutsche Version) lassen sich für eine Befragung auswählen
- Auswertungen lassen sich jetzt viel ausführlicher darstellen. Der allgemeinen Fragebogen wird in übersichtlichen Tabellen (auch für das Mittelwertsdiagramm) dargestellt.
- Neue Fragen (wie z.B. Häufigkeit der Zusammenarbeit) geben Hinweise auf gute bzw. schlechte Kooperationen
- Paypal-Bezahlungen direkt online möglich
- Modernes Layout der Fragebögen
SAG-Online wird sicher auf den Servern von strato in Deutschland gehostet und regelmäßig auf externe Laufwerke gespeichert.
Gleichzeitig stellen wir sicher, dass nur Sie über ihren passwortgeschützten Zugang ihre eigenen Daten einsehen können.
Auf Wunsch können Sie einzelne Befragungen jederzeit löschen, falls eine Datensicherung aus Datenschutzrechtlichen Bedenken nicht gewünscht ist.